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Die im unten verlinkten Artikel untersuchte Vegetationsdynamik im westafrikanischen Sahel verdeutlicht, dass lokale Landnutzungspraktiken eine entscheidende Rolle im Umweltwandel spielen und nicht ausschließlich der globale Klimawandel dafür verantwortlich ist. Das interdisziplinäre Forschungsteam zeigt anhand von Feldstudien in Senegal und Mali sowie mithilfe von Satellitenbildern, dass die Vegetationsdichte insbesondere in den 1980er-Jahren zugenommen hat, wobei diese Entwicklung regional stark variiert. Trotz gestiegener Niederschlagsmengen wird in der Studie herausgestellt, dass vor allem gemeinschaftliches ökologisches Wissen, Initiativen zur Wiederaufforstung und angepasste landwirtschaftliche Methoden die Landschaft nachhaltig prägen. Fallstudien belegen zudem, dass gezielte Land- und Forstwirtschaft dazu beitragen können, Umweltdegradation zu verhindern und widerstandsfähige Kulturlandschaften zu erhalten. Die Erkenntnisse betonen die Relevanz komplexer, lokal abgestimmter Umweltpolitiken und widerlegen vereinfachte Erklärungsmodelle wie „Desertifikation“ oder „Begrünung“. Die Forschung wurde im Rahmen des vom BMBF geförderten „micle“-Projekts realisiert.
https://www.presse.uni-bayreuth.de/de/archiv/2014/121-Sahelzone.pdf